Viktor Dostal
Univ. Prof. Dr. med., HR.
Viktor Dostal wurde am 4.2.1924 in Mährisch Schönberg/CZ geboren. Nach seiner Matura und der Militärzeit begann er mit dem Medizinstudium 1945 an der medizinischen Fakultät in Marburg an der Lahn. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann am Institut Emil von Behring in Marburg/Lahn bei Univ. Prof. Dr. Richard Haas. Als Assistent war er an der Entwicklung eines Poliomyelitis Impfstoffes beteiligt, der 1958 auf den Markt kam. Als Prof. Dr. Haas 1957 als Ordinarius nach Freiburg/Breisgau berufen wurde, nahm er Viktor Dostal, der inzwischen Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie war, als Assistent an das Institut für Hygiene und Mikrobiologie mit.
1960 übernahm Viktor Dostal die Leitung der Virologie am Schweizer Serum- und Impfinstitut in Bern. Besonders hervorzuheben sind die Arbeiten zur Problematik der Pockenimpfstoff- Herstellung und -Impfung. Der von Viktor Dostal und seinem Team entwickelte lyophilisierte Pockenimpfstoff hat in millionenfacher Anwendung in Endemie- und Epidemiegebieten im Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Ausrottung der Pocken mit beigetragen. Parallel wurden Untersuchungen zum Mechanismus der Wirksamkeit vorgenommen, die erstmals den Impferfolg in Abhängigkeit von Restimmunität und Viruskonzentration analysierten. Diese Erkenntnis war Grundvoraussetzung für das Weltweite Pocken-Impfprogramm. Deshalb wurde Viktor Dostal als Experte auf dem Gebiet der Impfstoff-Herstellung von der WHO nach Pakistan, Irak, Libanon, Jordanien und Ägypten entsandt.
1965 nahm er die Einladung von Univ. Prof. Dr. Josef Richard Möse, Ordinarius am Hygieneinstitut der Universität Graz an und habilitierte 1967 für das Gesamtfach Hygiene. Auf Einladung von Herrn Univ. Prof. DDr. Heinrich Wrba, Ordinarius des Wiener Krebsforschungsinstitutes ging Viktor Dostal 1970 nach Wien, um auf dem Gebiet der onkogenen Viren zu forschen. 1972 erfolgte die Umhabilitation an die Universität Wien und 1977 die Ernennung zum ao. Univ. -Professor. Bereits kurz nach der Übersiedlung von Graz nach Wien eröffnete Viktor Dostal eine Privatordination im 19. Bezirk, die er im Laufe der Zeit zu einem Immunologischen Speziallabor ausbaute. 1975 erfolgte der Vertragsabschluss mit den Krankenkassen, 1980 die Übersiedlung an den heutigen Standort Saarplatz 9. Während seiner beruflichen Tätigkeit hat er mehr als 200 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht, darunter zahlreiche Handbuch Beiträge. 1980, nach fast zehn Jahren am Institut für Krebsforschung, übernahm Viktor Dostal die Leitung des Bundesstaatliches Serumprüfinstitutes in Wien, wo er bis zu seiner Pensionierung tätig war.
1992 übergab Viktor Dostal das Labor an seine Frau Elisabeth, die ebenfalls Laborfachärztin ist und seit 1972 am Aufbau des Labors beteiligt war und noch immer leitet. Schon kurz nach dem Fall des eisernen Vorhangs 1989 knüpfte Viktor Dostal Kontakt zum Krankenhaus Sumperk (Mährisch Schönberg), seiner ehemaligen Heimat, und zum Tschechisch-Deutschen Begegnungszentrum. 1994 wurde er zum Ehren-Primarius der Allergologisch-Klinisch-Immunologischen Abteilung ernannt und zum Ehrenbürger der Stadt Sumperk. Gemeinsam mit der dortigen Stadtregierung förderte er mit seiner „Dostal-Stiftung“ verschiedene gemeinnützige Institutionen. Ausserberuflich liebte Viktor Dostal nicht nur die klassische Musik und die Malerei, sondern seit seiner Kindheit auch die Fotografie, durch die er sich sein Studium finanzierte, und später die Film- und Medientechnik. Eine große Leidenschaft, das Segeln, wurde durch seine Gattin initiiert und brachte den beiden unvergessliche Erlebnisse. Eine große Bereicherung und Freude in seinem Leben waren seine drei Kinder, Claudia, Beate und Michael, seine vier Enkelkinder, Beate, Iris, Christina und Katharina, sowie seine drei Urenkerl, Lina, Victor und Daniel und deren Familien. Am 28.12.2016 verstarb Viktor Dostal friedlich im Kreise seiner Familie. Er war ein sehr liebenswerter Mensch und wird immer in unseren Herzen bleiben, denn nur die Liebe zählt…